Die orthopädische Zurichtung an Konfektionsschuhen ist ein gängiges Behandlungsmittel bei Erkrankungen, Formveränderungen und Funktionsstörungen des Fußes. Im Wesentlichen unterscheidet man hier in bettende, korrigierende, stoßdämpfende, stützende oder funktionsverbessernde Maßnahmen.
Unsere Techniker fertigen individuell nach ärztlicher Verordnung und höchsten Qualitätsansprüchen!
• Wir achten auf die Bedürfnisse unserer Kunden
• Wir berücksichtigen optische Unauffälligkeit bei der Schuhgestaltung
• Bei uns erhalten Sie modisches und bequemes Schuhwerk
Abrollabsatz
Die Abrollung des Absatzes parallel zur Auftrittsebene erleichtert durch die Verkürzung des hinteren Fußhebels die erste Phase der Abrollung des Fußes. Eine annähernd gleiche Wirkung lässt sich durch einen Pufferabsatz erzielen, ohne daß die Standfläche des Absatzes verringert wird. Paarige Ausführung.
Pufferabsatz
Mit dem Pufferabsatz wird eine Dämpfung des Belastungsstoßes beim Auftritt erreicht, zum Beispiel bei Gelenkschmerzen im Fußwurzelbereich, im Knie oder in der Hüfte. Dämpfung des Auftritts ist auch zu empfehlen bei Endoprothesen und Wirbelsäulenschäden. Pufferabsätze immer in paariger Ausführung (Gangbildsymmetrie).
Absatzranderhöhung, innen oder außen
Durch eine mediale oder laterale Absatzranderhöhung wird eine Veränderung der Fersenstellung erreicht. Ohne parallele Erhöhung an der Sohle erfolgt eine Verwringung des Schuhes.
Außenranderhöhung der Laufsohle
Durch die Schuhaußenranderhöhung wird im Stand die Auftrittsebene und beim Gang die Abwicklungsrichtung verändert. Ohne angleichende Erhöhung des Absatzes erfolgt eine Verwringung des Schuhes.
Innenranderhöhung der Laufsohle
Durch die Schuhinnenranderhöhung wird im Stand die Auftrittsebene und beim Gang die Abwicklungsrichtung verändert. Ohne angleichende Erhöhung des Absatzes erfolgt eine Verwringung des Schuhes.
Absatzerhöhung bis 1 cm
Die Absatzhöhe am Schuh ist an die vorgegebene Gelenksprengung gebunden. Jede nachträgliche Veränderung der Absatzhöhe bedeutet eine Verlagerung des Sohlenauftritts. Alleinige Erhöhungen des Absatzes sind daher nur bis max. 1 cm vertretbar, dies gilt sinngemäß auch für Absatzabflachungen. Kombinationen von Erhöhung auf der einen Seite und Abflachung auf der anderen Seite ist möglich.
Schuherhöhung bis 3 cm
Schuherhöhungen an Sohle und Absatz werden ausgeführt, um Längendifferenzen der Beine auszugleichen oder um eine Wirkung auf Hüfte oder Wirbelsäule zu erzielen. Auch das vorübergehende Tragen eines Gehgipses erfordert die Angleichung des Gegenschuhes.
Mittelfußrolle
Die Hauptwirkung der Mittelfußrolle besteht in einer Funktionsentlastung der Fußwurzelgelenke bis einschließlich des oberen Sprunggelenkes. Die Scheitellinie liegt je nach beabsichtigter Wirkung unterschiedlich weit hinter den Mittelfußköpfchen. Die mechanische Fußlänge wird hierdurch verkürzt. (Absatzangleichung beiderseits.)
Ballenrolle (mit Absatzangleichung)
Die Ballenrolle dient in erster Linie der Funktionsentlastung der Zehengrundgelenke. Die Scheitellinie orientiert sich am Großzehengrundgelenk. Die mechanische Fußlänge wird kaum verändert. Je nach Verlaufsrichtung der Scheitellinie verläuft die Abwicklung mehr nach außen oder innen. (Absatzangleichung beiderseits.)
Schmetterlingsrolle verdeckt und Weichbettung (mit Absatzangleichung)
Die verdeckte Schmetterlingsrolle zur Entlastung besonders empfindlicher Mittelfußköpfchen schließt zunächst die Wirkung der Ballenrolle ein. Durch die Aussparung der Brandsohle und die gleichzeitige Weichpolsterung ermöglicht sie aber eine bessere Entlastung und Polsterung der Mittelfußköpfchen II, III und IV. Die Anwendung der Schmetterlingsrolle setzt die volle Belastungsfähigkeit der Mittelfußköpfchen I und V voraus.
Sohlenversteifung
Versteifungen des Schuhbodens können aus unterschiedlichen Gründen erforderlich werden. Die vorhandene Sohle wird dazu gelöst, eine Metall- oder Kunststoffstabilisierung eingebracht und mit einer neuen Laufsohle abgedeckt. Seitliche Sohlenversteifungen haben einen supinatorischen oder pronatorischen Effekt.
Quergewölbestütze (Pelotte)
Die nach Fußabdruck geformte Pelotte wird auf die Brandsohle aufgeklebt. Sie unterstützt das Quergewölbe und dient der Entlastung der Mittelfußköpfchen. Höhe, Breite und Elastizitätsgrad der Quergewölbestütze muß den individuellen Verhältnissen angepaßt werden.
Längsgewölbestütze
Längsgewölbestützen sollen unter dem Fersenbeinbalkon angreifen und vom Absatz lotgerecht unterbaut sein.
Polsterung der Haglundferse
Durch Einarbeiten eines Polsters im Bereich der belastbaren Fersenteile wird die druckempfindliche, raumfordernde Exostose freigelegt.
Zehen- oder Vorfußersatz
Bei Zehenverlust oder Teilverlust des Vorfußes kann durch Einarbeiten eines Ersatzstückes das Verziehen des Oberleders vermieden und der Druck des Schaftes auf den Stumpf bzw. die Nachbarzehen verringert werden.
Einarbeiten einer wechselbaren Fußheberschiene (Orthese)
An der lateralen Unterschenkelseite verlaufender Metallstab mit Wadenmanschette am oberen Abschluß. Am unteren Abschluß befindet sich ein Bolzen mit einstellbarer Federspannung. Der Bolzen steckt in einer im Absatz eingebauten Hülse. Neuer Absatz ist notwendig. Mehrere Schuhe lassen sich für denselben Fußheber zurichten. (Die Abbildung zeigt einen Fußheber nach Prof. Eichler)
Zurichtung eines Schuhes für Innenschuh oder Orthese
Eine ungenügende Schaftweite des Konfektionsschuhes für Prothesen, Apparate, Innenschuhe und dgl. kann einen Schaftveränderung erforderlich machen, um ein Schließen der Schnürung zu ermöglichen. Die vorhandene Schnürung wird entfernt, die Schnürpartie erweitert und mit neuer Schnürung versehen. Ebenso ist eine Änderung des Schuhverschlusses bei Störung der Hand-, Knie- oder Hüftfunktion möglich.